Station 8: 

Dornbergerstr. / Hermann-Liebmann-Str.


Bertolt Brecht: Der Kommunismus ist das Mittlere 

http://www.k-p-d-online.de/index.php/aktuell/videos/471-der-kommunismus-ist-das-mittlere-b-brecht


Mit der Neuwahl des Reichspräsidenten und den Resultaten der Landtagswahlen im Frühjahr 1932, mit denen die Nationalsozialisten in viele Landesparlamente einzogen, wandte sich die KPD an alle sozialdemokratischen und gewerkschaftlich organisierten Arbeiter mit der Mahnung: „Es ist höchste Zeit! Jetzt nach der Wahl wird der Klassenfeind versuchen, uns alle zu überrumpeln!“ Im Vorfeld der Reichstagswahlen am 31. Juli 1932 vervielfachten sich die Bemühungen der Kommunisten zur Verstärkung des antifaschistischen Widerstands mit der Proklamierung der Antifaschistischen Aktion.

 

Die „Sächsische Arbeiterzeitung“ erläuterte deren Aufgabe in ihrem Leitartikel vom 26. Mai 1932 wie folgt: 

„Gemeinsamer Kampfwille muss die antifaschistische Front formieren... Alle Methoden des proletarischen Klassenkampfes bis zum politischen Massenstreik müssen in Anwendung gebracht werden. [..] für die Lebensinteressen des Proletariats. (…) Antifaschistische Aktion, das sind Einheitsausschüsse in den Betrieben, revolutionäre Betriebsversammlungen, Massenkundgebungen, antifaschistische Beschlüsse in den Gewerkschaften und Massenorganisationen, in den Gruppen des Reichsbanners, das ist gemeinsame Bekundung eines entschlossenen Kampfwillens. Wir wollen die kämpfende Einheitsfront. Wir rufen alle Arbeiter zur gemeinsamen Antifaschistischen Aktion gegen Bourgeoisie- Diktatur und hitlerfaschistischen Terror.“

 

Am 23. Juni 1932 wurde ein Versuch der Nazis vereitelt, diese Arbeitervorstadt zu erobern. Nach einer Versammlung marschierten SA und SS in der Eisenbahnstraße auf und terrorisierten die Anwohner. Sie stießen jedoch auf eine geschlossene Front proletarischer Selbsthilfe. Über zweieinhalb Stunden dominierte die Antifaschistische Aktion das Straßenbild. Vier Tage später liefen die Nazis erneut auf, und wieder standen sie unter polizeilichem Schutz. Auch diesmal schlugen die einheitlich organisierten Arbeiter zurück. Bei diesen Kämpfen wurde der Kommunist Bernhard Dornberger getötet, nach dem diese Straße benannt ist.

 

Quelle: In der Revolution geboren In den Klassenkämpfen bewährt – Geschichte der KPD-Bezirkgsorganisation Leipzig Westsachsen; 1986


Bernhard Dornberger

Plakat der Antifaschistischen Aktion

Protest gegen SA-Aufmarsch in Leipzig

 

Bildquelle: In der Revolution geboren In den Klassenkämpfen bewährt – Geschichte der KPD-Bezirkgsorganisation Leipzig Westsachsen; 1986