Station 13: 

Ostfriedhof

Befreiung vom Faschismus


Rede der Kommunistischen Organisation zum Tag der Befreiung 2021


Im Herbst 1944 überschritten die Rote Armee in Ostpreußen und die US-Armee in Aachen die deutsche Grenze. Die Befreiung des deutschen Volkes vom Faschismus rückte in greifbare Nähe. Doch die Naziführung konnte ihre Niederlage nicht akzeptieren. Zum Ende des Krieges kam es durch die SS zu Hinrichtungen von Häftlingen und zur Durchführung der mörderischen Todesmärsche, die auch aus dem Leipziger Osten starteten. Auf Seiten der Wehrmacht wurde die Devise ausgegeben, dass keine Stadt kampflos übergeben werden sollte. Um die kriegsmüde Bevölkerung davon zu überzeugen, wurden täglich mehr angebliche Gräueltaten der Roten Armee propagiert und das Volk vor der „Vernichtung und Ausrottung“ durch diese gewarnt. Obwohl es doch die Wehrmacht gewesen war, die nichts als Vernichtung und Ausrottung über die Völker des Ostens gebracht hatte. Auch in Leipzig bereiteten die Faschisten alles darauf vor, die Stadt nicht kampflos zu übergeben. Die Bewegung „Freies Deutschland“ hielt dagegen und bereitete die Leipziger Bevölkerung durch gezielte Agitation auf die kampflose Übergabe der Stadt vor. So gab die Gruppe am 14. April 1945 folgende Meldung heraus: „Schluß mit dem wahnsinnigen Krieg der Nazis! Die Stunde der Befreiung von der Naziherrschaft ist angebrochen! Jetzt gilt es zu handeln.“ Diese Losung wurde in der ganzen Stadt verbreitet. Vier Tage später wurde Leipzig durch die 1. US-Armee erreicht und später an die Rote Armee übergeben. Hier auf dem Ostfriedhof befinden sich die Gräber von 1758 in der Region gefallenen Soldaten und Offizieren der Roten Armee sowie die Gräber von Zwangsarbeitern. Auch auf dem Südfriedhof finden wir Gräber von Menschen, denen wir heute, zum Tag der Befreiung, gedenken. So wurden dort sowohl  Leipziger Widerstandskämpfer als auch die Opfer eines Massakers der SS an den Häftlingen des KZ Abtnaundorf begraben.

Ihnen gedenken und danken wir heute! Nie wieder Faschismus!


Einzug der sowjetischen Truppen in Leipzig

US-Soldaten am Völkerschlachtdenkmal

 

Bildquelle: In der Revolution geboren In den Klassenkämpfen bewährt – Geschichte der KPD-Bezirkgsorganisation Leipzig Westsachsen; 1986