Station 12: 

National Komitee Freies Deutschland

Auszug aus dem Manifest des Nationalkomitees Freies Deutschland von 1943

https://bit.ly/2SvE2K9

Theodor Neubauer war Lehrer in Thüringen, Abgeordneter für die KPD (im Landtag und später Reichstag) und Mitarbeiter beim Zentralkomitee der Partei. Nachdem er im Jahre 1933 im Zuge des Reichstagsbrandprozesses in Haft geriet, wurde er Teil der illegalen Lagerleitung in Lichtenburg und Buchenwald. Nach seiner Haftentlassung 1939 baute er in Thüringen eine Widerstandsgruppe (Neubauer-Poser-Gruppe) auf, die vor allem Aufklärung betrieb und engen Kontakt zur Leipziger Widerstandsgruppe um Georg Schumann hatte. Für seine Betätigung im Widerstand wurde er am 5. Februar 1945 im Zuchthaus Brandenburg-Görden enthauptet.

Im Widerstand setzte er die Orientierung des in der Sowjetunion entstandenen Nationalkomitees Freies Deutschland (NKFD) um. Dieses entstand  im Januar 1943 aus dem Zusammenschluss von deutschen Soldaten in Kriegsgefangenschaft und sich im Exil befindenden Kommunisten. Ihr Ziel war ein breit angelegter Widerstand von allen Kräften, die sich gegen den Faschismus richteten. Das Nationalkomitee betrieb sowohl Frontagitation unter den deutschen Soldaten als auch Hilfe und Anleitung für den Widerstand in Nazideutschland, wo sich in vielen Orten Widerstandsgruppen gründeten, die Teil der Bewegung „Freies Deutschland“ waren.

Nach dem gescheiterten Attentat an Hitler im Juli 1944 kam es zu einer erneuten Repressionswelle im gesamten Reich. 5000 bis 6000 ehemalige bürgerliche Abgeordnete wurden nun in die KZs verschleppt. Allein in Leipzig wurden 300 Personen festgenommen und in den folgenden Monaten wurden die führenden Personen des Leipziger Widerstandes hingerichtet so auch Georg Schumann, dessen letzte Worte waren: „Das Deutschland des Friedens und der Menschlichkeit - das sozialistische Deutschland - wird geschaffen von denen, die nach uns kommen, auch wenn wir sterben müssen.“ 

Bildquelle: In der Revolution geboren In den Klassenkämpfen bewährt – Geschichte der KPD-Bezirkgsorganisation Leipzig Westsachsen; 1986 und privat